Stuttgart - Als Astronaut Alexander Gerst 2014 und 2018 zur Internationalen Raumstation (ISS) flog, war auch in Baden-Württemberg - der Heimat von "Astro-Alex" - die Begeisterung gross. Für seine Arbeit ist der 49-Jährige nun von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ausgezeichnet worden. Kretschmann verlieh Gerst in Stuttgart den Ehrentitel "Professor".
Dieser kann nach Angaben des Staatsministeriums für herausragende Leistungen im Bereich Wissenschaft, Kunst und Forschung verliehen werden - sowie an Menschen, die einen aussergewöhnlichen Beitrag zur Vermittlung von Inhalten im Bereich Wissenschaft, Kunst, Forschung oder Geistesleben leisten. Den Titel darf
"Sehr viel Lust" auf Lehre an der Uni
Doch auch eine "echte" akademische Karriere kann sich der promovierte Geophysiker vorstellen - aber erst später, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte: "Ich würde mich total freuen, mein Wissen, meine Erfahrungen, die ich im Weltraum gesammelt habe, auch den jungen Menschen zur Verfügung zu stellen." Viele seiner Kolleginnen und Kollegen hätten später an Universitäten gelehrt. "Da hätte ich sehr viel Lust drauf", sagte Gerst.
Aber im Moment sei er ja noch aktiver Astronaut. Er müsse sich also fit halten für mögliche Raumfahrtmissionen - etwa in Richtung Mond, erklärte er. "Deswegen habe ich leider noch nicht die Zeit dafür", sagte Gerst. "Wenn ich ein bisschen mehr Zeit habe, würde ich das richtig gerne tun."

Auszeichnung als Privileg
Ministerpräsident
Alexander Gerst stammt aus Künzelsau im Hohenlohekreis und flog im Mai 2014 erstmals zur ISS. 2018 nahm er an einer zweiten Mission teil und übernahm als erster Deutscher auch das Kommando der Raumstation.
"Ich finde es toll, dass das Land Baden-Württemberg so viel in Bildung, Forschung und Wissenschaft investiert", sagte Gerst der dpa. "Und in diesem Rahmen sehe ich diese Auszeichnung als grosses Privileg." Sie sei für ihn ein Ansporn, weiterzumachen und Wissenschaft weiter zu kommunizieren, sagte er. Wichtig sei, "dass man nicht nur Wissen anhäuft, sondern dass man es eben auch umwandeln muss in das Verstehen". © Deutsche Presse-Agentur